Ys I – Ancient Ys Vanished: Omen

#132 22. Dezember 2020

Eigentlich hat die Ys-Reihe 1987 mit «Ys: Ancient Ys Vanished» auf dem PC-8801 begonnen. Da das später eine mühsame Spielerfahrung war, hat Nihon Falcom bereits 1997 begonnen, Remakes dieses Spiels für diverse Plattformen zu veröffentlichen. Heute spielt man die preisgünstige, von XSEED übersetzte Chronicles+ PC-Version «Ys I – Ancient Ys Vanished: Omen» aus dem Jahr 2013. Als rothaariger Adol Christen stranden wir an einem unbekannten Ort und sind schon bald zum ersten Mal in der Geschichte der Ys-Franchise gehalten, einem mysteriösen Bösen auf den Grund zu gehen – fiese Bossgegner inklusive. Ist «Ys I – Ancient Ys Vanished: Omen» noch heute ein empfehlenswerter Einstieg in diese japanische Action RPG Reihe?

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4 Gedanken zu „Ys I – Ancient Ys Vanished: Omen“

  1. Hiho, aufgrund eurer „Ys ORIGINS“ Besprechung von neulich habe ich seither auch intensiver ältere Ys gepielt (Ys8 im Sommer). Danke für die bisherigen Empfehlungen! Hier meine Erfahrungen:

    (1) YsORIGIN:
    Zuerst als Yunica auf normal durchgespielt: ein klasse 3D Hack+Slasher mit deutlichem Grindfaktor (ich musste vor jedem Boss noch bis zur möglichen Grenze hochleveln, sonst waren die mir teils zu schwer).
    Nahkämpferin Yunica ist die Orginaldesignfigur des Spiels, was man an den Waffen merkt, die sie bekommt und die bei ihr auch Sinn ergeben. Fernkämpfer Hugo ist nur die zweite Wahl bzw. für jene gedacht, die es einfacher haben wollen. Bei ihm werden die Waffen in Effekte verwandelt und seine Story wirkt im Gegensatz zu Yunicas Ursprungsstory auch etwas künstlich angeflanscht, aber gut für einen 2.Durchlauf.

    (2) Ys3 OATH IN FELGHANA:
    Gleiche Technik wie YsO und ähnliches Spieldesign: Adol muss für eine generische Story durch 5 Dungeons grinden, die unterschieldlich aussehen und thematisch verschiedene Schwerpunkte bieten, sodass es nicht langweilig wird. Bosse erfordern meist wieder harten Grind bis zum aktuell erreichbaren Levellimit. Trotz nur „leicht“ war mir der Endkampf dann aber zu nervig, die 10 std. vorher jedoch echt nett.

    (3) Ys6 ARK OF NAPISHTIM:
    Erstes Spiel im YsO-Stil und das Orginal dieser Technik. Hat mehr Storyvarianz/Überraschungen, mehr notwendiges NPCs abklappern, weniger klare Ziele bzw. Dungeonstrukturen. Kampfmäßig ist es ein ähnlicher grind4boss wie zuvor, inbesondere am Ende. Dauert trotzdem auch nur ca.14 Stunden (ggf. von Anfang an auf „leicht“ spielen). ARK ist daher etwas mehr Rollenspiel als die beiden obigen und eine gute Überleitung zu späteren Ys Spielen, die dann ja auch neue Schwerpunkte setzen.

    (4) „TOKYO XANADU EX+“
    (das Spiel direkt vor Ys8-Lacrimosa of Dana):
    Ganz *herzlich* möchte ich mich beim Stefan für seine „TOKYO XANADU EX+“ Besprechung im Sommer bedanken!! (der Echokraut podcast biete mir leider keine email oder Kommentarmöglichkeit). Nachdem TXE auch vom Jochen lobend ewähnt wurde und es damals gerade im Sale war, hatte ich auch sofort losgelegt… und voila, es war richtig toll gewesen (70std).

    Aufschlussreicherweise ist TXE technisch das fehlende Bindeglied zwischen dem alten Ys7 und Ys8. Story/Design sind quasi die andere Seite der Falcom Ys/Trails Fantasy Medallie, also relativ anders, was TXE zu seinem ganz eigenen Ding macht.

    Anfangs eher ein Disziplin erfordernder Story slowburner, der sich aber allmählich öffnet und in allen Aspekten dann deutlich steigert (und mit vielzuvielen Spielsystemen, zB. 3 Spielhallenspiele). Gerade in Zeiten sozialer Distanz tut sich hier eine atmosphärisch liebenswerte Parallelrealität auf, falls man für Animecharme empfänglich ist. Merke, es muss nicht immer Persona sein, gerade wenn man auf flotte Aktion JRPGs steht.

    Schüler der Abiturstufe fristen im hart durchgeplanten japanischen Alltag ein dröges Leben. Doch hier dürfen sie aus ebendieser Tristesse ausbrechen und Bedrohungen einer Parallelwelt bekämpfen, was spieltechnisch einen tollen Kontrast ergibt. Im simulierten Reallife gibt es den öden Schullalltag, mit Unmengen an sozialer Interaktion wie Geprächen mit allen möglichen Leuten, Lösen von Alltagsproblemen, immer wieder neue Einkaufstouren und als Highlight mal Events wie eine Konzertshow.

    Der Anfang ist daher stark storylastig und es dauert etwas, bis der Aktionteil anspruchsvoller wird. Dann aber werden die „Dungeons“ immer länger, aufwendiger, rätseliger und die Bossfights Falcom typisch fordernd fieser. Alles steigert sich zum Schluss hin immer weiter ins Unermessliche, ähnlich wie bei Ys8 auch schon. Allerdings ist der Kampfstil trotzdem ein etwas anderer: Dungeons sind ein je in sich abgeschlossener Parkur, der optimalerweise flott in einem gewissen Flow zu durchqueren ist, bei dem sowohl leicht taktisch gekloppt, als auch das Kombimeter möglichst hoch geschraubt werden will.
    Von praktischen Speicherpunkten eingerahmt macht man das dann gerne mehrfach, weil es eben auch nur 5-10 Minuten dauert (später auch mal 20). Lohn ist Geld zum Einkaufen sowie Upgradezeugs für Waffen und Ausrüstung.
    Der Aktionkampf an sich ist sehr ähnlich wie bei Ys8, man kann also jederzeit seinen Charakter aus der Truppe wechseln, der/die dann je eine eigene Waffe und ganz persönliche Spezialfähigkeiten besitzt. Obendrein gibts hier auch die flashmoves und aufladbare Superpowers.
    An Gruppencharakteren bekommt man im Spielverlauf knapp ein Duzend, aber nicht immer sind alle in der aktuellen Mission dabei. Mein Liebling ist die knuffig kleine Karatekämpferin Sora: eigentlich nur die graue Maus, aber mit flottem Powerschlag. Mit Upgrades für kritische Treffer pfügt sie zuverlässig schneller als jeder andere durch alle Gegnertypen und macht am Ende gegen Bosse 5-stellige Schadenswerte – yay!

    TOKYO XANADU EX+ OST:
    Ein wahrhaftig „nachhallendes“ dickes Plus ist der Soundtrack vom Spiel: der Tokyoteil ist nur nett mit wenigen eigenständigen Stücken, aber die Parallelweltaktion ist ein *megafetter* Mix im Spektrum von Syntierock bis Powermetal. Es gibt auch einige Crossovertitel zu Ys8, was ja nur ein Jahr später entstanden ist. Man merkt, das damalige Falcom Soundteam war auf der stilistischen Höhe ihrer Zeit.
    Den OST habe ich mir daher derart neu zusammengestellt, dass belanglosere Titel rausfallen und die anderen Stücke sich gegenseitig in ihrer Dramaturgie verstärken. Das klingt nun tatsächlich noch genialer als meine geliebte Ys8 OST Zusammenstellung: 30 Stücke mit 2,5 Stunden pure Power Mukke (playlist gern auf Anfrage bzw. youtube „https://www.youtube.com/watch?v=5bYl_oS7N5c&list=PLzFTGYa_evXifbSkhyELDrUiWzL9AjmnR“).

    (5) Achja, den Soundtrack von „Ys9 MONSTUM NOX“ habe ich auch durchgehört. Leider ist das nicht mehr so der Stil von Ys8 oder gar TXE. Erwartet da besser nicht zuviel davon bzw. ich befürchte, Ys9 wird es dadurch schwerhaben, eine ebenso geniale Atmosphäre wie in in den beiden o.g. Vorgängern aufzubauen.

    SCHLUSSTIPP:
    Wenn ihr Topdown Hack+Slash Kampfsysteme mögt, geniale Rätseldungeons lösen wollt, knuffige Charaktere und schicke SNES retro Pixeloptik, dann spielt bitte unbedingt „CROSSCODE“.
    Auf PC schon länger verfügbar, ist es auf PS4/XBOX erst diesen Sommer leider ohne besondere Aufmerksamkeit veröffentlicht worden. (20€ für >50std japanisches Aktion RRG made in Germany sind Vollpreisempfehlung).
    Für CC gelten aus den gleichen Gründen die gleichen Empfehlungen wie ihr sie schon bei „Ys8 Lacrimosa of Dana“ genannt hattet.

    1. Hi Chris!

      Da haben wir dich offenbar mit dem Ys-Virus angesteckt – super! Dabei hast Du mich direkt schon überholt. Viele dieser Titel habe ich noch gar nicht gespielt. Ich plane jedoch, mich der Reihenfolge entlang zu arbeiten. Crosscode wandert jetzt auch direkt auf die Liste. Danke für den Tipp!

        1. Dass die Fanbase hier grösser wird, ist tatsächlich überfällig! Als Ys-Fan solltest Du dir auch unsere Episoden zu Ys Origin und Ys VIII anhören. 😉

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